Der Changeindex ist die Kennziffer für die Veränderungsfähigkeit von Unternehmen

Die Ermittlung des Changeindex beruht auf 30 Einschätzungen, die für ein Unternehmen bzw. einen Unternehmensbereich zu bestimmten, die Veränderungsfähigkeit in Teilaspekten charakterisierenden Merkmalen vorgenommen werden müssen. Die eine Hälfte dieser Einschätzungen bezieht sich auf Stabilitätsmerkmale (z.B. Regelung der Verantwortlichkeiten, Sicherheit des Arbeitsplatzes, robuste Prozesse), die andere auf Flexibilitätsmerkmale (z.B. Lernbereitschaft der Mitarbeiter, Informationsfluss, operative Änderungen). Die Merkmale charakterisieren unter dem Blickwinkel der Veränderungsfähigkeit die Strukturen des Unternehmens, die Arbeitsprozesse, die Menschen und deren Beziehungen sowie die Unternehmenskultur.

Im Rahmen unserer Change-o-Meter-Studie 2013/2014 wurden die Einschätzungen der 30 Merkmale von über 200 Studienteilnehmern, die ihr eigenes Unternehmen auf einer Skala von 1 („trifft gar nicht zu“)  bis 6 („trifft voll zu“) bewerteten, in Relation zu drei Kontrollfragen gestellt. Die Kontrollfragen hatten direkt die in den letzten fünf Jahren gezeigte Anpassungsfähigkeit, Widerstandsfähigkeit und die Fähigkeit, mit Veränderungsdruck erfolgreich umzugehen, zum Gegenstand. Dagegen nahmen die 30 Merkmale indirekte Größen in den Blick, die zunächst nicht unbedingt mit Veränderungsfähigkeit direkt in Zusammenhang zu bringen sind.

Bei der Studie ging es – unter anderem – explizit um die Frage, ob die indirekten Merkmale und das Ergebnis der daraus erfolgten Indexberechnung mir den direkten Einschätzungen der Studienteilnehmer zur Veränderungsfähigkeit ihrer Unternehmen korrelieren. Dabei ging es nicht um den Einzelfall, sondern um die Frage, ob bei der Masse der Teilnehmer diese Korrelation vorliegt. Im positiven Fall könnte man die 30 Merkmal bei Umfragen in Unternehmen verwenden, in denen sie einerseits die Veränderungsfähigkeit belegen, andererseits genauere Hinweise auf Verbesserungspotenziale erlauben als die direkte und pauschale Frage nach der Veränderungsfähigkeit.

Geprüft wurden die Korrelationen zwischen den Einschätzungen der jeweiligen indirekten Merkmale und den direkt gestellten Kontrollfragen zur Bewertung der Situation der letzten 5 Jahre. Dabei ging es um die Frage, ob die ermittelten Indizes mit den Gesamtbewertungen der Situation über die letzten 5 Jahre steigt - bewertet beispielsweise ein Teilnehmer, aus dessen Antworten auf die indirekten Merkmale ein hoher Stabilitätsindex errechnet wurde, auch die direkte Kontrollfrage bzgl. der Stabilität der letzten 5 Jahre höher. Das gibt einen Hinweis darauf, dass die indirekten Merkmale in ihrer Gesamtheit ein der Realität der direkten Kontrollfrage entsprechendes Bild ergeben.

Im Ergebnis der Studie ist festzustellen, dass alle drei Indizes mit den Kontrollfragen mittlere, positive Korrelationen aufweisen (siehe folgende Graphiken). Damit spiegeln die 30 indirekten Merkmale die von den Teilnehmern direkt eingeschätzte Realität der Veränderungsfähigkeit ihrer Unternehmen wieder. Sie können demzufolge im Rahmen von Umfragen verwendet werden, um Verbesserungsmöglichkeiten für die Veränderungsfähigkeit eines Unternehmens herauszufinden.