Humanagement Blog

Diversity ist in letzter Zeit zu einem politischen Kampfbegriff mutiert. In den Medien wird damit nahezu ausschließlich Geschlechtervielfalt angesprochen. Aktivisten verfolgen das Thema mit religiöser Inbrunst und nutzen es zur Diffamierung Andersdenkender. In den sprachlichen Raum streckt es seine Tentakel als Genderdebatte. Dabei geht es doch eigentlich um etwas ganz Anderes, und viel Wichtigeres.

Zu Beginn des Jahres ist wieder die Zeit für Vorschau, Zielsetzung und strategische Ausrichtung. Viele Unternehmen veranstalten in diesen Wochen richtungsweisende Ziele-Workshops und Strategieklausuren. Dabei geht es einerseits um Standortbestimmungen, andererseits jedoch vor allem um die Gewinnung neuer Perspektiven und Ansatzpunkte. Dazu kommen sollte eine teambildende und motivierende Wirkung, die über viele Monate trägt.

In den folgenden sechs Punkten gebe ich in Kurzfassung meine Erfahrungen weiter, wie solche Veranstaltungen erfolgreich gemacht werden können.

Dr. Stefan Fourier in Ideen-Tipps-Trends

Weihnachten und der Jahreswechsel machen besinnlich. Da gehen Gedanken durch den Kopf, die das Jahr über eher von den dringenden Tagesproblemen überlagert werden. Es ist eine gute Zeit für Derartiges.

Allerdings können sich die Gedanken in diesem Jahr nicht gänzlich von den Ereignissen des Weltgeschehens lösen. Wen wundert es? Mir drängt sich immer wieder die Frage auf, wie uns die Vergangenheit bei der Bewältigung gegenwärtiger und zukünftiger Probleme helfen kann. Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft, dieser Dreiklang mutet etwas philosophisch an. Also, wer dabei Bauchschmerzen bekommt, sollte nicht weiterlesen.

Wachstum und Effizienz stoßen an ihre Grenzen. Das heißt nicht, dass wir sie nicht mehr brauchen, nur nicht als Selbstzweck, sondern als Mittel zum Zweck. Zum Zwecke der Entwicklung von Anpassungs- und Veränderungsfähigkeit, von gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Resilienz. Das sagt Jeremy Rifkin in seinem neuen Buch, und auch ich habe bereits darüber einige grundsätzliche Gedanken veröffentlicht.

Viele Unternehmen und ihre verantwortlichen Führungskräfte sind aktuell mit Herausforderungen konfrontiert, wie sie sie noch nie hatten. Wir sind in stürmischer See und der Sturm beginnt, sich zum Orkan auszuwachsen. Alle sind bis zum Äußersten angestrengt – Ausgang ungewiss!

Für Berater ist diese Situation ebenfalls kritisch, denn die bewährten Rezepte versagen. Und die Klienten merken das. Jetzt ist die Zeit der Schönwetterkapitäne und der Lehrbuchratschläge vorbei. Die Verantwortlichen auf der Kommandobrücke des Unternehmensschiffs brauchen sturmerprobte Partner, mit denen sie Themen diskutieren können, zu denen keiner gerne hinschaut, die alle vermeiden möchten und denen wir uns trotzdem stellen müssen.

„Beziehungen schaden nur dem, der keine hat“ ist ein uralter Spruch, der jedem von uns schon einmal auf die eine oder andere Weise begegnet ist. Aber wie schafft man Beziehungen, wie entstehen sie, wie kann man sie entwickeln und pflegen? 

Es gibt neuerdings Rufe nach der Rückkehr autoritärer Formen der Führung, aber auch nach dem genauen Gegenteil. Was stimmt davon? Was ist richtig? Wie soll man sich orientieren? Kehren die "harten Hunde" zurück? Was sagt die Führungswissenschaft dazu? Welchen Standpunkt vertritt Humanagement?

Qualitätsprobleme, Reklamationen und Ärger mit den Kunden, Zulieferungen klappen nicht, Prozesse laufen nicht korrekt oder entwickeln ein Eigenleben. Wer kennt nicht diese und ähnliche Probleme. Irgendwann hat man alles versucht – meint man – und holt einen Berater.

In den letzten Jahren hat sich, von vielen unbemerkt, die Ausrichtung von Organisationsentwicklung verändert. Es geht nicht mehr vordergründig um Aufbau- und Ablauforganisation, um Lean oder Prozessorientierte Organisation und um Fertigungs- und Vertriebsstrukturen.

Es geht um Empowerment!

Rationalität versus Emotionalität – so stellt sich gerade heute wieder das Ringen der Menschen um den richtigen Weg dar. Sollen wir unseren heißen Herzen folgen oder doch lieber kühlen Kopf bewahren? Selenskyj oder Scholz? Bringt uns diese Zuspitzung wirklich weiter?

Ob es uns gefällt oder nicht, wir brauchen Seilschaften, um in der Welt zurecht zu kommen. Seilschaften sichern unser Überleben und verschaffen uns Vorteile. Wenn wir uns bei der Betrachtung des Phänomens Seilschaft von den halbseidenen und mitunter kriminellen Auswüchsen lösen und auf die Mechanismen und Wirkfaktoren schauen, dann können wir wichtige und nützliche Einsichten für unseren Berufs- und Lebensalltag gewinnen.

Wir haben Erwartungen, zum Beispiel an Politiker. Dass sie sich um unsere Belange kümmern, dass sie Bedingungen schaffen, unter denen wir gut arbeiten können, dass sie unseren Moralauffassungen entsprechen. Diese Erwartungen werden oft enttäuscht. Und dann regen wir uns auf, über DIE Politiker, DIE Topmanager, DIE Journalisten und so weiter. Aber an diesen Leuten liegt es nicht, dass wir enttäuscht werden. Es liegt an unseren Erwartungen. Wie ich das meine und warum das so ist, erfahren sie in meinem neuen Essay über die verschiedenen Welten.

Es ist wohl ein bisschen wie die Geschichte von Henne und Ei. Was war zuerst da? Was ist wichtiger, der Inhalt oder die Form? Es gibt für beides Argumente. Je nach eigenem Standpunkt oder eigenen Präferenzen mag mal das eine obenauf sein, mal das andere. Eines ist indes gewiss: Das eine kann nicht ohne das andere. Form und Inhalt gehören zusammen. Irgendwie. Sonst ist es inhaltsleer oder formlos. Oder beides. Geht das überhaupt?

Von Kindesbeinen an, vielleicht sogar schon früher, sind wir mit richtig und falsch konfrontiert. Es regelt unser Leben und beeinflusst unsere Befindlichkeit. Es ist so allgegenwärtig, dass wir es kaum noch bemerken und oft nicht in Frage stellen. Wenn wir damit anfangen, führt uns das in Opposition. Wir bemerken, dass richtig und falsch menschengemachte Dimensionen sind, die zur Gewinnung und Erhaltung von Macht benutzt werden. Recht zu haben, heißt Macht zu haben ... und ... wer Macht hat, hat Recht. Das hat positive Auswirkungen auf Arbeitswelt und Gesellschaft, aber auch negative.

Nicht richtig und falsch sind wichtig, sondern wie wir damit umgehen!

Wer möchte nicht wissen, was die Zukunft bringt? Wer träumt nicht von einer guten Zukunft für sich und seine Kinder, für die Firma oder die ganze Welt? Aber leider haben wir die Zukunft nicht in der Hand. Wir haben sie nicht im Griff und werden sie auch nicht in den Griff bekommen. 

Um so wichtiger ist es, sich mit dem Phänomen Zukunft zu beschäftigen. Wenn wir verstehen, wie sie funktioniert, dann können wir uns auf das besinnen, was uns das "Eintauchen" in die Zukunft - in welche auch immer - erleichtert.

Zukunft kann man verstehen, aber nicht vorhersagen.
(Edition Humanagement)

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