Humanagement Blog

Ich weiß nicht wie es Ihnen geht, aber ich kann das Wort Change nicht mehr hören. Dabei war es Mitte der 1990er Jahre einmal gut losgegangen. Change stand für Erneuerung, für eine wirkungsvollere Zusammenarbeit, für neues Denken, für modernes Führen und leistungsfähigere, innovativere Organisationen. Dann kamen die Nachahmer und die Inhalte verwässerten, der Begriff wurde abgewetzt. Und wenn man heute in Unternehmen von Change spricht, erntet man oft höfliches Schweigen. Dabei ist es mehr denn je nötig, dass Menschen und Organisationen sich verändern, anpassen, erneuern. Es geht nicht darum, einfach nur mehr vom Bisherigen zu machen und noch vollendeter zu managen – das alles sind quantitative Veränderungen, die eigentlich nichts Neues sind, sondern nur neue Worte. Aber es geht um neue Qualitäten beim Führen, beim Aktivieren der innovativen Potenziale und beim Erzeugen von Leistung – eben um echte Transformation.

Aufbau des QM–Systems für ein Ingenieurbüro, tätig in der Automobilindustrie

Der Jahresanfang bietet sich für Zielsetzungen geradezu an. Es ist wichtig, sich von Zeit zu Zeit neue Ziele zu setzen oder die alten zu erneuern, privat, beruflich und besonders für Unternehmen. Aber man muss es schon richtig machen, denn leider erleben wir in vielen Unternehmen genau das Gegenteil von einer leistungsfördernden Zielearbeit. Da werden Ziele einfach kommentarlos vorgegeben, zumindest nicht nachvollziehbar erläutert oder gar gemeinsam erarbeitet. Viele Zielvorgaben sind anspruchslos, manche auch völlig utopisch. Und so vergeuden die betroffenen Führungskräfte und Mitarbeiter einfach nur Zeit, anstatt die Gelegenheit für eine produktive Auseinandersetzung mit den Herausforderungen zu nutzen. 

Dr. Stefan Fourier in Ideen-Tipps-Trends

Megacitys sollen ja wohl die Zukunft der Menschheit sein. Wie das dann aussehen könnte, lässt sich heute schon vielerorts besichtigen. Ich habe mir kürzlich Tokio, Shanghai, Taipeh und Hongkong angeschaut und ich muss sagen: Ich möchte nicht in solchen Städten leben. Aber das ist natürlich nur meine Privatmeinung und irgendwie Geschmackssache. Wenn wir aber einmal davon ausgehen, dass viele Menschen es sich werden gar nicht aussuchen können, ob sie in einer Megacity oder – wie ich – in ländlicher Idylle wohnen und arbeiten, dann bleibt am Ende die Frage, wie es hinzubekommen ist, dass Abermillionen von Menschen auf engstem Raum zusammenleben. Mir sind da bei meinem Besuch ein paar Dinge aufgefallen.

Niemand kann an dem Wunsch etwas auszusetzen haben, dass die Menschen sich verstehen sollen. Es wäre doch zu schön. Dann gäbe es Frieden, alle würden an einem Strang ziehen, kein Streit, nur Harmonie. Aber geht das überhaupt? Und wenn nicht, was machen wir dann?

Stellen Sie sich vor, Sie leben zusammen mit eine ganzen Menge Leuten auf einem Bauernhof. Da sind Erwachsene, Kinder und Alte unter einem Dach zusammen. Und es gibt eine Katze. So einen großen, dicken, roten Kater. Und alle glauben fest daran, dass dieser Kater der Führer ist. Wirklich alle, ausnahmslos alle glauben felsenfest daran, ohne Zweifel und alternativlos!

Wenn die Rezession ihre Schatten voraus wirft, denken die Verantwortlichen in Unternehmen intensiv über Möglichkeiten der Kostenreduzierung nach. Mehr noch, sie setzen die Sparschere auch tatsächlich an. Das ist einerseits gut und richtig, denn in den vorangegangenen guten Zeiten hat sich da Vieles an Ausgaben angesammelt, was bei genauer Betrachtung wirklich nicht unbedingt sein muss. Aber Kürzungen bei Reisekosten, Bewirtungen und diversen Zuschüssen retten die Welt nicht. 

Detailversessenheit bringt nichts, wir müssen das große Ganze in den Blick nehmen. Indem wir uns von der Betrachtung einzelner Ereignisse lösen und die Welt unseres Unternehmens und der Dinge darin als „Feld“ verstehen, in dem alles miteinander verknüpft und in gegenseitigen Abhängigkeiten geschieht, nähern wir uns der Wirklichkeit komplexer Systeme an.

Sie haben sich bestimmt auch schon ab und zu über die trivialen Ratschläge von Externen gewundert, die „von außen“ mit Standardlösungen für die im Inneren eines Unternehmens doch sehr speziellen Probleme kommen. Aber was sollen sie auch machen? Als Außenstehender kann man nur Allgemeines vorschlagen, bestenfalls die Erfahrungen anderer kolportieren, denn man kennt die Spezifik des „Innen“ nicht. Und je mehr die Welt, in der Unternehmen agieren, sich fragmentiert und in Unsicherheiten zerfällt, desto mehr Besonderheit entsteht. Kein Fall ist wie der andere, kein Problem wiederholt sich, jede Herausforderung ist neu und einzigartig! 

Dr. Stefan Fourier in Ideen-Tipps-Trends

Vor einiger Zeit habe ich einem Diskussionsforum mit Peter Altmaier, unserem Bundeswirtschaftsminister, beigewohnt. Na ja, eigentlich war es nicht so viel Diskussion, sondern Altmaier’scher Monolog bzw. am Schluss die Beantwortung einiger ziemlich hausbackener Fragen. Aber der Monolog war wirklich gut! Der Minister hat kluge Gedanken, klare Meinungen und weiß, wie die Dinge angepackt werden müssen. Umso interessanter ist, dass er viele seiner guten Ideen und Vorschläge nicht durchsetzen kann. Sagt er selber.

Dr. Stefan Fourier in Ideen-Tipps-Trends

Delegieren, loslassen, nicht hineinreden, den Mitarbeitern vertrauen. Solche und andere Begrifflichkeiten werden bemüht, wenn es um richtiges Führen geht. Andererseits werden Mikromanagement, Vorgaben, Detailversessenheit und Kontrolle für ein nicht zeitgemäßes Führungsverhalten herangezogen. Was ist denn nun richtig?

Dr. Stefan Fourier in Ideen-Tipps-Trends

Unternehmungen haben ihren eigenen Lebenszyklus. Das gilt für Ideen und Initiativen genauso wie für Firmen. Am Anfang geht es meistens ziemlich forsch voran, nach einigen Jahren kommt es zur Konsolidierung und irgendwann schließlich muss man sich über die Zukunft Gedanken machen, inhaltlich und natürlich auch personell. Wie sich die Dinge bei Humanagement in den letzten dreißig Jahren entwickelt haben, lesen Sie in meinem aktuellen Blog. Ich habe ihn aus Anlass unserer Standortverlagerung nach Berlin geschrieben. Er enthält nichts Spektakuläres, sondern zeichnet einen Pfad ab, der aus der Vergangenheit von Humanagement bis heute führt und – hoffentlich – einen Blick in die Zukunft eröffnet.

Dr. Stefan Fourier in Ideen-Tipps-Trends

Vor einigen Jahren ging es um Führung 2.0. Inzwischen sind wir bei Führung 4.0 angelangt und spöttelnde Beobachter der ganzen Diskussionen schließen schon Wetten ab, wann die Zehn erreicht sein wird. Aber Spaß beiseite! Das Thema würde nicht diskutiert, wenn es dafür nicht ein Bedürfnis gäbe.

Partizipative Führung – dieser Begriff beschreibt bereits seit einigen Jahrzehnten einen Führungsstil, der sich zu Recht mit der Vorstellung von moderner, zeitgemäßer Führung verbindet, bei der Betroffene zu Beteiligten gemacht werden und echte Mitbestimmung realisiert ist. „Demokratie pur“ könnte man sagen. Alle regieren mit!

Aber kann das eigentlich so funktionieren, und ist es überhaupt so gemeint?

 

Um den Jahreswechsel nehmen viele Menschen und auch Unternehmen Gelegenheit für zwei Blickrichtungen. Der eine Blick geht in die Vergangenheit und versucht ein Resümee über das vergangene Jahr. Der andere geht nach vorn, in die Zukunft und dient der Zielbestimmung für das kommende Jahr. So verständlich die Motivation und vielleicht auch die Notwendigkeit für beides ist, so problematisch erweist es sich bei näherem Hinsehen, dies auch wirklich erfolgreich zu tun.

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