Ein offener Loop ist ein Vorhaben, das wir in unserem Kopf initiieren und dann aber nicht vollenden. Das geschieht besonders gerne am Jahresanfang. Aber auch sonst verlocken täglich viele reizvolle Angebote, denen wir gerne unsere Aufmerksamkeit widmen wollen. Sie beschäftigen unser Gehirn weit mehr, als wir denken.
Viele dieser Vorhaben sind oft schon nach kurzer Zeit vergessen oder aufgeschoben. Für unser Unterbewusstsein sind sie aber weiterhin als offene Loops präsent – benötigen Energie und belasten uns. Sie wirken im Untergrund, erzeugen Unruhe und Stress. Oder – wenn wir ab und zu mal wieder daran denken– konfrontieren sie uns, z.B. mit Frust oder auch schlechtem Gewissen.
Das heißt, jedes Mal, wenn Sie sich etwas vornehmen und es dann nicht beenden, entsteht ein neuer Loop. Je mehr offene Loops, desto mehr Stress und Unruhe im System.
- Klassiker für offene Loops sind
- Unerledigter Papierkram
- Liegengebliebene Aufräumarbeiten
- Herumliegende Dinge, die Sie weder nutzen noch lieben
- Dinge, die repariert werden müssen
- Unaufgeräumtes und Chaosecken
- Unabgeschlossene Projekte in allen Stadien
Alles, was mit „eigentlich wollte ich immer mal ..“ oder „das müsste ich mal zu Ende machen …“ oder „eigentlich fehlt mir nur noch der letzte Schritt …“, oder "mache ich fertig, wenn ich mal Zeit habe"…beginnt, ist sehr verdächtig!
Auch Dinge, bei denen Sie etwas ausprobieren und merken – es ist nicht wirklich Ihres. Schließen Sie es konsequent ab. Schmeißen Sie Papiere weg, löschen Dateien, lösen Ordner dazu auf.
Anfang des Jahres habe ich mir selbst Zeit genommen und bin meinen eigenen offenen Loops auf die Spur gekommen. Papierstapel wurden aufgelöst, zwei neue Regale endlich angebracht, drei überflüssige Verträge gekündigt, Arbeitsmaterial so sortiert, dass es ergonomischer ist, alte Kleidung weggebracht… eine Woche lang war ich richtig im Flow. Mein Geschenk: Am Ende hatte ich das Gefühl, ich bekomme wieder Luft und ich bin auch selbst wieder gut sortiert. Alles, was ich außen beendet habe, hat mir auch im Inneren wieder Klarheit gebracht.
Mein praktischer Impuls zu „Freiheit gewinnen, offene Loops schließen“
- Machen Sie eine Liste der Dinge, die reif sind, um losgelassen zu werden.
- Schreiben Sie dahinter, was Sie tun wollen und wann, um diesen Loop zu schließen.
- Tipp: Es ist leichter, einen kurzen und kompakten Zeitraum zu wählen. Dann bleibt man dran und arbeitet kompakt ab.
- Wenn Sie mögen, suchen Sie sich Teampartner oder machen eine kleine Challange in Ihrem Team daraus. Das motiviert und hilft, dranzubleiben.
- Belohnen Sie sich und genießen Sie das Gefühl, Luft und neuen Freiraum zu haben.
Es ist wichtig zu wissen: Wofür wollen Sie den neuen Freiraum nutzen? Worauf freuen Sie sich? Was möchten Sie konsequent angehen und auch mit Freude zu Ende bringen?
P.S. Wenn gute Selbstorganisation, Zeit- und Arbeitsmanagement bei Ihnen oder im Team gerade Themen sind, geben wir Ihnen gerne in Seminaren frische Impulse. Hier ist der Link zu den Anregungen.