Gesellschaft

Dr. Stefan Fourier in Ideen-Tipps-Trends

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht? Ich für meinen Teil kann diese Statements nicht mehr hören, die alle irgendwie beginnen mit "Das war ein besonderes Jahr, mit großen Herausforderungen" und so weiter; oder "Welche Lehren müssen wir aus Corona ziehen?". Einerseits wird das Jahr nicht besser, wenn wir immer wieder darüber reden und andererseits ist das mit den Lehren so eine Sache. Meistens hat man sie hinter der nächsten Ecke schon wieder vergessen und am Ende weiß ja doch niemand, ob wir sie in der Zukunft wirklich gebrauchen können, die Lehren aus der Vergangenheit. Denn Zukunft ist sowieso anders!

Viele der Maßnahmen, die in den Unternehmen zu Jahresanfang coronabedingt veranlasst werden mussten, haben sich inzwischen zu einer neuen Normalität entwickelt. Es gibt zwar immer noch einige Behinderungen und Erschwernisse, aber an die meisten davon haben wir uns inzwischen gewöhnt. Und jetzt ziehen witterungsbedingt die Fallzahlen wieder an, und es stehen möglicherweise neue Restriktionen ins Haus. Vermutlich werden die von der Regierung zu treffenden Maßnahmen dieses Mal weniger pauschal sein und stattdessen mehr Verantwortung an die Orte des jeweiligen Geschehens verlagert werden. Zumindest wäre das sinnvoll und zu hoffen. Genau das sollte uns Anlass sein, mit geeigneten Vorbereitungen zu beginnen.

Humanagement wird im September 30 Jahre alt. Darauf sind wir stolz! 
Wir danken all unseren Kunden und Mitstreitern für die vielfältigen Partnerschaften, für Inspiration, Herausforderung und Vertrauen. Hier lesen Sie eine kurze Geschichte des Wegs, den das Unternehmen zurück gelegt hat.

Wer sich in diesen Tagen intensiv mit den Medien beschäftigt, den können die extrem kontroversen Entwicklungen erschrecken. Wildwest ist gar nichts dagegen! Nun könnte man sich zurücklehnen und das Ganze als Show genießen – schließlich sind die Römer ja auch in die Arenen geströmt. Wäre da nicht die fatale Macht der Medien und ihre Wirkung auf die Menschen als deren Konsumenten. Ich habe mir dazu in diesem Blogbeitrag mal einige Gedanken gemacht unter dem Wissen, wie Führung so ganz prinzipiell geschieht. Und ich habe keine Lösung gefunden.

Man liest in diesen Tagen viele kluge Beiträge darüber, welche Lehren aus der Coronakrise gezogen werden. Manche bieten einfach nur Möglichkeiten an, andere wissen ziemlich genau, was da kommen wird und wieder andere machen geradezu Vorschriften, was wir nun gefälligst mal zu lernen haben. Kaum einer stellt in den Mittelpunkt seiner Überlegungen, dass Lernen eine ziemlich private Angelegenheit ist. Jeder muss nämlich selbst lernen, niemand kann das Lernen für einen anderen erledigen.

Wenn es also schon ums Lernen gehen soll – und ich bin davon überzeugt, dass es das muss, bin sozusagen ein Lernfanatiker – müssen wir uns mit dem Prozess des Lernens beschäftigen. Und er beginnt mit den richtigen Fragen, den Fragen, die beim Gegenüber einen Prozess des Reflektierens, Nachdenkens und Bewertens auslösen, der dann wiederum zu einem veränderten Handeln führen kann. Dann hat der Mensch gelernt, oder die Organisation.

In meinem heutigen Blog beginne ich mal mit einer ganz speziellen dieser Triggerfragen. Sie ist sehr persönlich und geeignet, Selbstverständnisse zu erschüttern. Wer das nicht riskieren möchte, sollte diesen Blogbeitrag nicht lesen. Aber sie gibt eben auch die Möglichkeit, sich in einem ganz anderen Licht zu sehen, und dann hätte die Coronakrise ja schon mal etwas Positives gebracht.

transformare bedeutet umformen, verwandeln. Das kann zunächst einmal alles und nichts heißen. Demzufolge wird der Begriff äußerst vielfältig gebraucht. Im Bereich von Wirtschaft und Gesellschaft beobachten wir eine beginnende Beliebigkeit bei seiner Verwendung. Das passiert deshalb, weil direkte Aktivitäten, zum Beispiel die Einführung einer neuen Software oder die Umstellung auf bargeldloses Bezahlen als Transformation bezeichnet wird. Das, was dort im „Vordergrund“ abläuft ist aber nicht die Transformation, sondern eben die Einführung der neuen Software oder von Bezahl-Apps fürs Smartphone – mehr oder weniger technische und organisatorische Aktivitäten. Die Transformation, falls bei diesen beiden Beispielen überhaupt eine stattfindet, läuft dagegen im Hintergrund ab. Sie ändert Verhalten, Gewohnheiten, Denken, Werte, Strukturen, Sinnvorstellungen, Ziele, Geschäftsmodelle, Kräfteverhältnisse zwischen Akteuren und viele andere, sehr grundlegende und weitreichende Punkte. Und in der Coronakrise lassen sich viele solcher Prozesse beobachten.

Dr. Stefan Fourier in Ideen-Tipps-Trends

Megacitys sollen ja wohl die Zukunft der Menschheit sein. Wie das dann aussehen könnte, lässt sich heute schon vielerorts besichtigen. Ich habe mir kürzlich Tokio, Shanghai, Taipeh und Hongkong angeschaut und ich muss sagen: Ich möchte nicht in solchen Städten leben. Aber das ist natürlich nur meine Privatmeinung und irgendwie Geschmackssache. Wenn wir aber einmal davon ausgehen, dass viele Menschen es sich werden gar nicht aussuchen können, ob sie in einer Megacity oder – wie ich – in ländlicher Idylle wohnen und arbeiten, dann bleibt am Ende die Frage, wie es hinzubekommen ist, dass Abermillionen von Menschen auf engstem Raum zusammenleben. Mir sind da bei meinem Besuch ein paar Dinge aufgefallen.

Stellen Sie sich vor, Sie leben zusammen mit eine ganzen Menge Leuten auf einem Bauernhof. Da sind Erwachsene, Kinder und Alte unter einem Dach zusammen. Und es gibt eine Katze. So einen großen, dicken, roten Kater. Und alle glauben fest daran, dass dieser Kater der Führer ist. Wirklich alle, ausnahmslos alle glauben felsenfest daran, ohne Zweifel und alternativlos!

Dr. Stefan Fourier in Ideen-Tipps-Trends

Vor einiger Zeit habe ich einem Diskussionsforum mit Peter Altmaier, unserem Bundeswirtschaftsminister, beigewohnt. Na ja, eigentlich war es nicht so viel Diskussion, sondern Altmaier’scher Monolog bzw. am Schluss die Beantwortung einiger ziemlich hausbackener Fragen. Aber der Monolog war wirklich gut! Der Minister hat kluge Gedanken, klare Meinungen und weiß, wie die Dinge angepackt werden müssen. Umso interessanter ist, dass er viele seiner guten Ideen und Vorschläge nicht durchsetzen kann. Sagt er selber.

Noch geschüttelt von den Auswirkungen der europäischen DSGVO – weniger wegen der inhaltlichen Schwerpunktsetzungen, die eigentlich nichts Neues bieten, sondern von der mit der Umsetzung verbundenen Bürokratie – ergab es sich, dass ich als Mitglied einer Delegation der Unternehmerverbände Norddeutschlands die Europainstanzen in Brüssel besuchte. Diese Reise war ein echtes Highlight und ich konnte eine Menge über die EU und die Brüsseler Bürokratie lernen und mir Gedanken darüber machen, was das für die interne Organisation eines Unternehmens bedeutet. Man kann ja bekanntlich immer etwas lernen, manchmal – wie in diesem Fall – auch das, was man vermeiden muss, wenn man erfolgreich und entspannt arbeiten will.

In der vergangenen Woche hatte ich Gelegenheit, in Japan ein sogenanntes Satellite Office zu besuchen. Dabei handelt es sich um Außenstellen großer Unternehmen außerhalb der Ballungszentren in Gegenden mit hohem Freizeitwert, die diese aus mehreren Gründen einrichten:

Wandel läuft oft anders, als vorhergesagt. Ein Beispiel: Bis vor Kurzem dachte ich noch wie die meisten, die Veränderungen im Buchhandel würden durch das E-Book getrieben. Weit gefehlt, wie ich jetzt im Zusammenhang mit der Entwicklung der Absatzzahlen meines Buchs „schlau statt perfekt“ feststellen konnte. Ich hatte nämlich meinen Verlag angerufen und mich beschwert, dass das Buch nicht in den Buchhandlungen zu finden ist und auch nicht als E-Book zur Verfügung steht. Was mir der Marketingchef von BusinessVillage darauf geantwortet hat und warum es darauf gar nicht ankommt, fand ich schon erstaunlich. Und es zeigt mal wieder, dass Zukunft rein spekulativ ist. 

Dr. Stefan Fourier in Ideen-Tipps-Trends

Den Medien in Deutschland kann man in einem Punkt vollkommen vertrauen: Sie vermitteln Bilder von anderen Ländern, die weit entfernt von der Wirklichkeit dort sind. Mir ist das in der vergangenen Woche wieder so klar geworden, als ich mit meiner Frau einen zehntägigen Urlaub im Iran verbrachte. Wir bereisten das Land und besuchten von Nord nach Süd fahrend, Teheran, Kashan, Nain, Qom, Isfahan und Shiraz.

Dr. Stefan Fourier in Ideen-Tipps-Trends

Anfang Mai hatte ich Gelegenheit, mit einer Delegation des niedersächsischen Ministerpräsidenten die Türkei zu besuchen. Stationen waren Ankara, Konya und Istanbul. Für mich war diese Reise – wie auch ähnliche Delegationsreisen in andere Länder zuvor – eine Gelegenheit, die Auswirkungen unterschiedlicher Kulturen auf Unternehmen, auf die Art, sie zu organisieren und darin zusammen zu arbeiten, sowie auf den Umgang mit Veränderungsdruck und Wandel zu studieren. Dafür bietet die Türkei ausreichend Stoff.

Dr. Stefan Fourier in Ideen-Tipps-Trends

Vor einigen Wochen hatte ich Gelegenheit, mit einer Delegation des niedersächsischen Wirtschaftsministers die wirtschaftlich hochinteressante Gegend um Kopenhagen und Malmö zu bereisen. Etwa zeitgleich kam der World Happiness Report der UN heraus, der die Dänen als die glücklichsten Menschen der Welt ausweist. Deutschland findet sich auf dieser Rangliste, die Daten vom Arbeitsmarkt, aus den Sozialsystemen und diverse Befragungsergebnisse berücksichtigt, auf Platz 26. Die Dänen schätzen ihre gut organisierte Gesellschaft, die demokratischen Strukturen und das hohe Maß an Toleranz in ihrem Land. Sie sind gesellig, haben ein ausgeprägtes Vereinsleben und zahlen extrem viel Steuern.

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