Gesellschaft

Dr. Stefan Fourier in Ideen-Tipps-Trends

Im letzten Monat hatte ich einige Gedanken zu der Frage „Sind wir in Deutschland eigentlich auf die Krise vorbereitet, wenn sie denn kommen sollte“ aufgeworfen. Es gab ein paar interessante Reaktionen darauf. Unter anderem bot mir ein befreundeter rumänischer Unternehmer an, Krise in seinem Heimatland zu besichtigen. Dort ist Krise der Dauerzustand und äußerst heftig. Dagegen sind alle für Deutschland denkbaren Szenarien nur Kinderspiele. Da hat er wohl recht.

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In jeder Krise hört man dieselben Schwüre:

  • Wenn wir hier heil rauskommen, dann machen wir unser Schiff sturmfest, damit uns die nächste Krise nicht wieder überrascht.
  • Wir werden die Konjunktur nutzen, um das Unternehmen krisenfest zu machen.
  • Wir werden aus dieser Krise die richtigen Lehren ziehen.

So oder ähnlich wird immer wieder glaubhaft gemacht, dass man die Krise als Chance für Verbesserung begriffen hat. Und natürlich bleibt es bei den meisten Unternehmen nicht bei bloßen Vorsätzen. Gerade deutsche Unternehmen haben ihre Hausaufgaben gemacht, so dass sie die gegenwärtigen Krisen nicht oder nur in geringem Ausmaß berühren.

Der 03. Juni 2012 sollte ein großer Tag für Berlin werden. Inbetriebnahme des Flughafens Berlin-Brandenburg. Daraus wurde bekanntlich nichts, denn die Zeitpläne waren geplatzt - buchstäblich in letzter Minute. Und das ist der eigentliche Skandal. Es ist durchaus normal, dass sich in einem so hochkomplexen Projekt Termine verschieben. Aber wenn der Endtermin nach fast sechs Jahren Bauzeit erst gut zwei Monate vor Ultimo hochgeht, dann ist gründlich was schief gelaufen. Nun ist alles fast doppelt so teuer und selbst das ursprüngliche Gesamtkonzept als drittes deutsches Flughafen-Drehkreuz wird mittlerweile in Frage gestellt.

Weihnachten naht und schon kommen einem Dinge in den Sinn, über die während des Jahrs kaum jemand nachdenkt. Apropos Denken. Das ist doch genau die Fähigkeit, die uns Menschen so besonders macht, zur Krone der Schöpfung, als die wir uns so gerne fühlen. Alles was uns ausmacht und von der restlichen Welt abhebt, ist letztlich Resultat menschlichen Denkens. Erst das Denken hat uns in die Lage versetzt, uns über alle anderen Spezies zu erheben und die Welt nach unseren Vorstellungen zu verändern, Fortschritt zu organisieren. Wenn das für so wunderbare Dinge wie warme Kleidung und Schuhe, Mode, Internet und Fernsehen und eben auch für das Weihnachtsfest gilt, dann gilt es selbstverständlich auch für die Dinge, die uns nicht so gefallen. Die Finanz- und Eurokrise zum Beispiel. Sie ist – wie eben auch die anderen negativen Erscheinungen in der Welt – letztlich auch Resultat menschlichen Denkens.

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Mitunter sind Urlaubsreisen die reinsten Augenöffner. Da ist man voll auf Erholung gepolt und plötzlich entdeckt man so viel Unerwartetes, wird regelrecht mit der Nase drauf gestoßen, dass man vor lauter Neugier ganz aktiv wird und das Thema Erholung etwas in den Hintergrund gerät. So erging es mir über Weihnachten und Neujahr in Ecuador, obwohl ein Freund mich schon vorgewarnt hatte. Das Land ist nicht nur wunderschön, sondern auch überaus spannend, hatte er gemeint. Ich aber hatte nur mit halbem Ohr hingehört.

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Anfang des Monats war ich als Mitglied der Delegation des neuen niedersächsischen Ministerpräsidenten David McAllister in China. Die Reise war zwar noch für Christian Wulff geplant worden, aber bekanntlich laufen die Dinge ja manchmal anders als man denkt. Politikerwechsel kommen – aus den unterschiedlichsten Gründen – häufiger und manchmal eben auch überraschend vor und sind letztlich Ausdruck der hohen Dynamik unserer Zeit.

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Die gängige Vorstellung von Industrialisierung ist an das sogenannte Sektorenmodell von Jean Fourastié geknüpft. Im primären Sektor dominieren Landwirtschaft und Rohstoffgewinnung, im sekundären die Produktion von Gütern (Industrie), im tertiären die Dienstleistungen, im quartären dann die Freizeitwirtschaft und im quintären die Abfallwirtschaft. Es gibt aber noch eine andere Sicht, in deren Mittelpunkt das wertschöpfende Merkmal der Industrieproduktion steht, nämlich die Standardisierung und Automatisierung von Prozessen zum Zwecke der Effizienzerhöhung. Darunter fällt alles, was wir mit Begriffen wie Rationalisierung, Arbeitsteilung, Wachstum, Globalisierung, Hierarchie, Kapitalkonzentration und so weiter verbinden. Industrialisierung ist nach dieser Betrachtung eine besondere Art und Weise, Prozesse der Wertschöpfung durchzuführen.

Ein ziemliches Reizthema. Politiker profilieren sich damit. Die Medien heizen es immer wieder an. Sogar die Gesetzeshüter werden damit betraut. Was ist die beste Lösung? Was ist angemessen? Was findet gesellschaftlichen Konsens?

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Wahlen sind das Merkmal einer Demokratie. Hier entscheidet der Souverän, nämlich das Volk, darüber, wer in den nächsten Jahren regiert und die Geschicke des Landes bestimmt. Einer Wahl voraus geht ein Wahlkampf. Der Wahlkampf der Bundestagswahl 2009 fand seinen (vorläufigen?) Höhepunkt im Kandidatenduell am vergangenen Sonntag. Fast ganz Deutschland wartete darauf, dass sich Merkel und Steinmeier gegenübertreten und mit der Kraft ihrer Argumente uns allen ihre unterschiedlichen Positionen über die Zukunftssicherung Deutschlands klarmachen und die Entscheidung über das Kreuz am Wahlsonntag ermöglichen würden. Aber durch das Duell wurde es noch schwieriger, vielleicht sogar unmöglich, eine vernünftige Wahlhandlung vorzunehmen.

Kürzlich erzählte mir ein Freund, was ihm bei einem Spaziergang mit seiner Frau widerfahren ist. Sie beobachteten eine junge Mutter, die außer sich vor Wut auf ihr Kind einschrie und an ihm rumzerrte. Mein Freund war von dem Anblick ziemlich aufgewühlt, zumal die Beobachtete außerdem auch noch sehr unappetitlich aussah, schmutzig, fett und in unsauberer Kleidung. Auch das Kind machte einen verwahrlosten Eindruck. Er erzählte mir, dass in ihm Empörung aufstieg und er sich gerade heftig einmischen wollte, als ihn seine Frau beim Arm nahm und sagte „Siehst du nicht, wie überfordert sie ist!“.

Die Olympischen Spiele haben in mir einen schrecklichen Verdacht aufkommen lassen. Es begann schon mit den vorolympischen Berichterstattungen in den deutschen Medien und setzte sich bei den Übertragungen aus Peking besorgniserregend fort. Es ist der Verdacht, dass unsere freiheitlichen Medien, unsere unabhängigen Journalisten überhaupt nicht so frei und unabhängig sind, wie wir alle und sie selbst es glauben.

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Vor einigen Jahren habe ich in einem Aufsatz für eine Managementzeitschrift ein Paradoxon gebraucht:

Netzwerke organisiert man, indem man sie nicht organisiert.

Wörtlich genommen stimmt das natürlich nicht. Es ist im Gegenteil schon eine ganze Menge an organisatorischer Arbeit nötig, um Netzwerke erfolgreich zu machen. Da müssen Mitgliedsdaten verwaltet, Interessenten mit Informationsmaterial versorgt, thematische Vorarbeit geleistet und Veranstaltungen organisiert werden. Selbstverständlich benötigt ein gutes Netzwerk auch eine Website, die erstellt und immer aktuell gepflegt werden muss. Das alles jedoch macht noch nicht einmal 10 % des Erfolgs eines Netzwerks aus.

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Vor einigen Wochen saß ich eines Abends noch mit Freunden und Bekannten zusammen und die Diskussion drehte sich – wie häufiger in diesen Wochen – um das Thema Eliten. Es fielen die oft genannten Namen, von Ron Sommer über Peter Harz bis zu Herrn Zumwinkel und wie enttäuscht wir von denen waren usw. usw. Ein richtiges Lamento also über den allgegenwärtigen Verfall von Werten, Verantwortung, Moral und Ethik.

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