Transformation

Bürokratie wächst und ufert aus. Das wird allgemein beklagt. Es werden Programme zum Bürokratieabbau aufgelegt, in Unternehmen (dort heißt das zum Beispiel Lean Management), im Staatswesen, Politik und Verwaltung. Die Erfolge sind bestenfalls mäßig. Warum das gar nicht anders sein kann, beleuchte ich hier in meinem neuen Blogbeitrag.

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich kann das Wort Transformation bald nicht mehr hören. Es wird inflationär gebraucht, von Politikern vor allem, aber auch in Unternehmen, und dort besonders in den Personalabteilungen. Sie alle transformieren, ihre Unternehmen, die Lieferketten, die Gesellschaft, die Menschen. Immer die anderen, nur selten sich selbst. Aber geht das überhaupt? Kann man andere transformieren? Wie funktioniert Transformation eigentlich?

Schauen wir uns das etwas näher an:

Manchmal entwickelt sich in einem Frage-und-Antwort-Spiel eine Dynamik, die besser ist und zu klareren Aussagen führt, als ein noch so gut designter Artikel. Genau das ist bei einem meiner Crashkurse über das "Gewusst-wie" erfolgreicher Führung geschehen. Ein Teilnehmer stellte eine Frage, auf meine Antwort kam ein anderer mit der nächsten und so weiter. Ich fand es spannend, aber sehen Sie selbst ...

Der Begriff Transformation wird gerade mal wieder inflationär gebraucht. Alles wird transformiert, vor allem Unternehmen und natürlich auch die Gesellschaft. Dabei gibt es zwei fundamentale Irrtümer. Der erste besteht in der Annahme, dass man ein soziales System transformieren kann, von außen – oder oben. Nein, es kann sich nur selbst transformieren, von innen – oder unten. Der zweite besteht in der Fehleinschätzung über das Ausmaß, welches echte Transformation hat. Es ist eben nicht nur die Optimierung von Prozessen und Strukturen oder eines Geschäftsprozesses – jede dieser Ebenen für sich ist schon herausfordernd genug – sondern eine oft radikale Veränderung der Unternehmens-DNA.

Warum der Schlüssel dazu einzig und allein Kommunikation ist und welches Arsenal an Kommunikationsformaten uns dazu zur Verfügung steht, behandelt mein neuer Beitrag im Humanagement-Blog, selbstverständlich in aller Kürze.

Diversity ist in letzter Zeit zu einem politischen Kampfbegriff mutiert. In den Medien wird damit nahezu ausschließlich Geschlechtervielfalt angesprochen. Aktivisten verfolgen das Thema mit religiöser Inbrunst und nutzen es zur Diffamierung Andersdenkender. In den sprachlichen Raum streckt es seine Tentakel als Genderdebatte. Dabei geht es doch eigentlich um etwas ganz Anderes, und viel Wichtigeres.

Wachstum und Effizienz stoßen an ihre Grenzen. Das heißt nicht, dass wir sie nicht mehr brauchen, nur nicht als Selbstzweck, sondern als Mittel zum Zweck. Zum Zwecke der Entwicklung von Anpassungs- und Veränderungsfähigkeit, von gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Resilienz. Das sagt Jeremy Rifkin in seinem neuen Buch, und auch ich habe bereits darüber einige grundsätzliche Gedanken veröffentlicht.

Viele Unternehmen und ihre verantwortlichen Führungskräfte sind aktuell mit Herausforderungen konfrontiert, wie sie sie noch nie hatten. Wir sind in stürmischer See und der Sturm beginnt, sich zum Orkan auszuwachsen. Alle sind bis zum Äußersten angestrengt – Ausgang ungewiss!

Für Berater ist diese Situation ebenfalls kritisch, denn die bewährten Rezepte versagen. Und die Klienten merken das. Jetzt ist die Zeit der Schönwetterkapitäne und der Lehrbuchratschläge vorbei. Die Verantwortlichen auf der Kommandobrücke des Unternehmensschiffs brauchen sturmerprobte Partner, mit denen sie Themen diskutieren können, zu denen keiner gerne hinschaut, die alle vermeiden möchten und denen wir uns trotzdem stellen müssen.

Rationalität versus Emotionalität – so stellt sich gerade heute wieder das Ringen der Menschen um den richtigen Weg dar. Sollen wir unseren heißen Herzen folgen oder doch lieber kühlen Kopf bewahren? Selenskyj oder Scholz? Bringt uns diese Zuspitzung wirklich weiter?

Wer möchte nicht wissen, was die Zukunft bringt? Wer träumt nicht von einer guten Zukunft für sich und seine Kinder, für die Firma oder die ganze Welt? Aber leider haben wir die Zukunft nicht in der Hand. Wir haben sie nicht im Griff und werden sie auch nicht in den Griff bekommen. 

Um so wichtiger ist es, sich mit dem Phänomen Zukunft zu beschäftigen. Wenn wir verstehen, wie sie funktioniert, dann können wir uns auf das besinnen, was uns das "Eintauchen" in die Zukunft - in welche auch immer - erleichtert.

Zukunft kann man verstehen, aber nicht vorhersagen.
(Edition Humanagement)

Vor einige Zeit wurde ich gebeten, für die Zeitschrift "Der Eisenbahn Ingenieur" einen Standpunkt zum Thema Künstliche Intelligenz zu schreiben. Ich war verblüfft. Wie kommen die Leute gerade auf mich? Wir sind dann ins Gespräch gekommen und mir wurde klar, dass es den Verantwortlichen für diese Zeitschrift nicht um einen Spezialaufsatz zum Thema ging, sondern um die Frage, wie man Unternehmen, oder Abteilungen, auf das Eindringen der Algorithmen vorbereiten kann. Und auf diesem Gebiet habe ich in der Tat einige Erfahrungen - aber lesen Sie selbst. Da die Zeitschrift nicht elektronisch verbreitet wird, habe ich meinen Text hier noch einmal im Blog wiedergegeben. Er steht original im Juni-Heft auf Seite 3.

Wie soll man sich oder sein Unternehmen auf eine Krise vorbereiten, die in der Zukunft liegt, die also niemand kennen kann? Wir wissen nicht, wann sie kommt und wie sie aussehen wird. Wir wissen nur, dass sie kommen wird. Wir wissen auch mit einiger Sicherheit, dass die krisenauslösenden Disruptionen häufiger und mit größerer Heftigkeit kommen werden. Und wir wissen, auch wenn wir es manchmal verdrängen möchten, dass wir uns jetzt darum kümmern müssen, unsere Unternehmen krisenfest zu machen. Changeability ist das Gebot der Stunde. 

transformare bedeutet umformen, verwandeln. Das kann zunächst einmal alles und nichts heißen. Demzufolge wird der Begriff äußerst vielfältig gebraucht. Im Bereich von Wirtschaft und Gesellschaft beobachten wir eine beginnende Beliebigkeit bei seiner Verwendung. Das passiert deshalb, weil direkte Aktivitäten, zum Beispiel die Einführung einer neuen Software oder die Umstellung auf bargeldloses Bezahlen als Transformation bezeichnet wird. Das, was dort im „Vordergrund“ abläuft ist aber nicht die Transformation, sondern eben die Einführung der neuen Software oder von Bezahl-Apps fürs Smartphone – mehr oder weniger technische und organisatorische Aktivitäten. Die Transformation, falls bei diesen beiden Beispielen überhaupt eine stattfindet, läuft dagegen im Hintergrund ab. Sie ändert Verhalten, Gewohnheiten, Denken, Werte, Strukturen, Sinnvorstellungen, Ziele, Geschäftsmodelle, Kräfteverhältnisse zwischen Akteuren und viele andere, sehr grundlegende und weitreichende Punkte. Und in der Coronakrise lassen sich viele solcher Prozesse beobachten.

Ich weiß nicht wie es Ihnen geht, aber ich kann das Wort Change nicht mehr hören. Dabei war es Mitte der 1990er Jahre einmal gut losgegangen. Change stand für Erneuerung, für eine wirkungsvollere Zusammenarbeit, für neues Denken, für modernes Führen und leistungsfähigere, innovativere Organisationen. Dann kamen die Nachahmer und die Inhalte verwässerten, der Begriff wurde abgewetzt. Und wenn man heute in Unternehmen von Change spricht, erntet man oft höfliches Schweigen. Dabei ist es mehr denn je nötig, dass Menschen und Organisationen sich verändern, anpassen, erneuern. Es geht nicht darum, einfach nur mehr vom Bisherigen zu machen und noch vollendeter zu managen – das alles sind quantitative Veränderungen, die eigentlich nichts Neues sind, sondern nur neue Worte. Aber es geht um neue Qualitäten beim Führen, beim Aktivieren der innovativen Potenziale und beim Erzeugen von Leistung – eben um echte Transformation.