Wissensmanagement

Es gehört inzwischen zu den Binsenweisheiten:

Wissen ist der entscheidende Produktionsfaktor unserer Zeit.

Dabei geht es weniger um das universitäre Wissen oder um den letzten Stand von Wissenschaft und Technik. Das ist natürlich auch wichtig, aber im Alltag der Unternehmen geht es um weitaus Praktischeres. Wo stehen die technologischen Einzelheiten für ein Verfahren? Welche Versuchs-reihen wurden zu einem bestimmten Problem bereits gefahren? Was benötigt Kunde XY wirklich? Welche Erfahrungen wurden mit Lieferant ABC gemacht? Welches Know-how liegt für die Reparatur und Wartung dieser oder jener Anlage vor? Solche und ähnliche Fragen sind in den Unternehmen extrem produktivitätsrelevant! Und – jeder Praktiker weiß das – genau hier fehlen oft die nötigen Informationen und ein langes Suchen beginnt. Manchmal endet die Suche dann ergebnislos, um zwei Monate später festzustellen, dass die Informationen doch im Unternehmen vorlagen. Nur eben nicht an der Stelle, an der man sie gesucht hatte.

Es gibt eine Faustregel, die besagt, dass Unternehmen weniger als 50 % des in ihnen vorhandenen Wissens tatsächlich nutzen. Daran hat sich in den zurückliegenden Jahrzehnten nichts geändert, trotz massiven Einsatzes moderner Informationstechnologie. Es ist eher so, dass IT gerade einmal in der Lage war, den rasanten Wissenszuwachs insoweit zu verwalten, dass diese Quote nicht noch weiter abgerutscht ist. Es gibt offenbar eine „Schallmauer“, über die wir auch mit noch so viel IT-Einsatz nicht hinwegkommen. Und die liegt so um die 50 %.

IT-Lösungen erschließen max. 50% des Wissenspotenzials

Das klingt zunächst wie „Ende der Fahnenstange“. Das muss es aber nicht sein. Wir müssen uns nur daran erinnern, dass Lösungen meist in einer anderen Richtung liegen, als in der, in welche wir gerade angestrengt schauen. Im Allgemeinen schauen beim Thema Wissensmanagement alle – und ganz besonders in den letzten Jahren – in Richtung Informationstechnologie. Dort also liegt die Lösung offenbar nicht. Wie wäre es also, wenn wir uns von dieser Blickrichtung zunächst loslösen und einmal in Richtung Mensch schauen. Und da könnte es uns wie Schuppen von den Augen fallen, denn:

Vor jedem Wissen steht ein Mensch!

Entweder hat er es in seinem Kopf, als Erfahrungsschatz in seinem „Bauch“, oder er hat es in eine Datenbank eingegeben, irgendwo auf seinem Schreibtisch liegen oder in Akten geschrieben.

Bildlich gesprochen ist Wissen im Unternehmen an den unterschiedlichsten Stellen verteilt und auf jedem dieser Wissensberge sitzt ein Mensch. Und der weiß ganz genau, welche Informationen sich wo in diesem Berg befinden und wie man da am Besten drankommt.

Die Frage ist nur: Will er sein Wissen um den Verbleib des Wissens mitteilen? Es ist mitunter erschütternd, wie dabei gemauert wird. Noch häufiger jedoch wird dieser Wissensexperte überhaupt nicht gefragt, weil niemand daran denkt, dass er wissen könnte, wo sich das gesuchte Wissen befindet.

Also, es geht um zwei Dinge:

  1. Vernetzen wir die Wissensexperten untereinander und mit allen Mitarbeitern des Unternehmens. Dazu bieten die modernen Internettechnologien (Stichwort Web 2.0) hervorragende, interaktive Tools. Humanagement hat auf dieser Basis CLICK 2.0 entwickelt.

Vernetzte Wissensorganisation durch Click 2.0

  1. Machen wir allen klar, dass der Satz „Wissen ist Macht“ nicht mehr gilt. Heute muss es heißen „Geteiltes Wissen ist Macht!“ Das ist in den meisten Unternehmen eine Kulturrevolution, die nur mit dafür geeigneten Sozialtechniken vernünftig gesteuert werden kann. Aber es geht, wenn man die Betroffenen nicht nur zu Beteiligten, sondern zu Bestimmern macht. Und wenn man dabei die in der Unternehmenskultur verankerten Bewertungen verändert.