Humanagement Blog

Klassisches Management setzt – weil das in kühlen Umgebungen immer funktioniert hat – auf strategische Erfolgsfaktoren. Es beschäftigt sich zu wenig mit der Frage, welche Triebkräfte sorgen dafür, dass die Menschen im Unternehmen diese Erfolgsfaktoren so anwenden, dass sie tatsächlich zum Erfolg führen. Wieso sind die Mitarbeiter und Führungskräfte des einen Unternehmens mutig, kreativ, verantwortungsbewusst und hochgradig engagiert, bringen permanent Höchstleistungen ohne sich selbst zu erschöpfen? Warum machen die Mitarbeiter und Führungskräfte eines anderen Unternehmens Dienst nach Vorschrift, trauen sich nicht aus der Deckung, fühlen sich überlastet und leisten trotzdem nur Mittelmaß? Oberflächliche Manager führen dies auf die Menschen zurück – „in meinem Unternehmen sind eben nur Low Performer“. Die Wahrheit ist, dass sich klassisches Management zu wenig um die Erfolgsfaktoren »hinter den strategischen Erfolgsfaktoren« kümmert, um die Kräfte, die das soziale System Unternehmen antreiben. Für Unternehmen in heißer Umgebung ist es jedoch dringend erforderlich, diese Erfolgsfaktoren zu kennen und zu aktivieren.

Wir alle kommunizieren ständig. Und weil wir das ständig tun, glauben wir, es zu können. Und regen uns darüber auf, wenn wir nicht verstanden werden. Das lasten wir dann unserem Gegenüber an. In Unternehmen werden Informationen, Aussagen und Botschaften häufig missverstanden und verschieden interpretiert. Das führt zu Fehlern und Doppelarbeit, zu enormen Zeitverlusten und wirtschaftlichem Schaden. In kühler Umgebung können Unternehmen das verkraften – es ist sozusagen als Kommunikationsverlust eingepreist. Unternehmen in heißer Umgebung müssen Kommunikation anders begreifen, um sie produktiv zu machen. Auch hier gilt es, über das im klassischen Management herrschende Verständnis von Kommunikation als direktem und klar definierten Prozess hinauszugehen und ihrer Komplexität Rechnung zu tragen. Kommunikation ist vielschichtiger und indirekter, als uns das unsere Schulweisheit träumen lässt.

Das Wissen um die inneren Mechanismen von Veränderungsprozessen ermöglicht zielgerichtetes Handeln zur Steuerung und Begleitung der Entwicklung von Unternehmen, Organisationen und Teams. Allerdings nützt die beste Inszenierung nichts, wenn die betroffenen Menschen nicht mitmachen. Nicht Konzepte, Strategien oder Pläne entwickeln ein Unternehmen, sondern die Menschen. Je mehr das auf die richtige Weise tun, desto besser wird das Ergebnis.

Denkmodelle beruhen auf Grundüberzeugungen, Dogmen, nicht hinterfragten Annahmen. Oft sind diese nicht bewusst, da sie quasi intrinsisch in Menschen oder auch in Gruppen verankert sind. Trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb – sind sie mächtige Treiber dafür, wie wir denken und uns verhalten, sind sie Grundlage unseres Agierens. Sie bündeln all unsere Erfahrungen auf einer tiefen Ebene von Verallgemeinerung. Aus diesem Boden wachsen unsere Denkmodelle und Verhaltensmuster.

Humanagement unterscheidet begrifflich zwischen Methoden und Verfahren. Methoden sind Handlungsanleitungen, bei deren strikter Befolgung für ein konkretes Problem ein bestimmtes Ergebnis erwartet werden kann. Verfahrendagegen beschreiben Vorgehensweisen für die (Weiter-)Entwicklung komplexer Situationen mit unbestimmtem Ausgang. 

Humanagement wird im September 30 Jahre alt. Darauf sind wir stolz! 
Wir danken all unseren Kunden und Mitstreitern für die vielfältigen Partnerschaften, für Inspiration, Herausforderung und Vertrauen. Hier lesen Sie eine kurze Geschichte des Wegs, den das Unternehmen zurück gelegt hat.

Manipulation ist so allgegenwärtig wie sie als Begriff negativ besetzt ist. Besonders Führungskräfte sehen sich dem Vorwurf der Manipulation ausgesetzt. In Seminaren und Publikationen wird um dieses Thema meist herumlaviert. Ich selbst gehe damit offen um und bringe Führungskräften im Coaching wirkungsvolle Manipulationstechniken als Führungswerkzeug nahe. Aber ich zeige dabei auch die Wirkungen und die damit einhergehende Verantwortung auf. 

Wer sich in diesen Tagen intensiv mit den Medien beschäftigt, den können die extrem kontroversen Entwicklungen erschrecken. Wildwest ist gar nichts dagegen! Nun könnte man sich zurücklehnen und das Ganze als Show genießen – schließlich sind die Römer ja auch in die Arenen geströmt. Wäre da nicht die fatale Macht der Medien und ihre Wirkung auf die Menschen als deren Konsumenten. Ich habe mir dazu in diesem Blogbeitrag mal einige Gedanken gemacht unter dem Wissen, wie Führung so ganz prinzipiell geschieht. Und ich habe keine Lösung gefunden.

Wie soll man sich oder sein Unternehmen auf eine Krise vorbereiten, die in der Zukunft liegt, die also niemand kennen kann? Wir wissen nicht, wann sie kommt und wie sie aussehen wird. Wir wissen nur, dass sie kommen wird. Wir wissen auch mit einiger Sicherheit, dass die krisenauslösenden Disruptionen häufiger und mit größerer Heftigkeit kommen werden. Und wir wissen, auch wenn wir es manchmal verdrängen möchten, dass wir uns jetzt darum kümmern müssen, unsere Unternehmen krisenfest zu machen. Changeability ist das Gebot der Stunde. 

Führung ist immer wichtig, keine Frage. In Zeiten wie diesen bekommt sie jedoch noch einmal eine ganz besondere Bedeutung. Als die Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Kraft traten, fielen die allermeisten Unternehmen in einen Krisenmodus. Das war die Stunde der Macher! Hier waren klare Ansagen gefragt, schnelle Reaktion auf die Ausnahmesituation und flexible Kommunikation. Nach meinen Beobachtungen wurden diese Herausforderungen in den deutschen Unternehmen überwiegend gut bewältigt, sei es durch die schnelle Anpassung an Hygienevorgaben, Kurzarbeiterregelungen oder durch die Aufrechterhaltung wichtiger Produktionslinien und die provisorische Sicherung von Lieferketten unter erschwerten Bedingungen. Aber jetzt kommt noch etwas ganz Besonderes hinzu!

Ich spreche in diesen Tagen mit vielen meiner Kunden eher häufiger als in „normalen“ Zeiten. Die meisten meiner Gesprächspartner verantworten die Arbeit in systemrelevanten Unternehmen und haben es geschafft, die Arbeit unter verschärften Bedingungen zu organisieren und aufrecht zu erhalten. Das nötigt mir höchsten Respekt ab. Trotzdem beobachte ich eine Entwicklung, die ich „neue Normalität“ nenne und für nicht ungefährlich halte.

Man liest in diesen Tagen viele kluge Beiträge darüber, welche Lehren aus der Coronakrise gezogen werden. Manche bieten einfach nur Möglichkeiten an, andere wissen ziemlich genau, was da kommen wird und wieder andere machen geradezu Vorschriften, was wir nun gefälligst mal zu lernen haben. Kaum einer stellt in den Mittelpunkt seiner Überlegungen, dass Lernen eine ziemlich private Angelegenheit ist. Jeder muss nämlich selbst lernen, niemand kann das Lernen für einen anderen erledigen.

Wenn es also schon ums Lernen gehen soll – und ich bin davon überzeugt, dass es das muss, bin sozusagen ein Lernfanatiker – müssen wir uns mit dem Prozess des Lernens beschäftigen. Und er beginnt mit den richtigen Fragen, den Fragen, die beim Gegenüber einen Prozess des Reflektierens, Nachdenkens und Bewertens auslösen, der dann wiederum zu einem veränderten Handeln führen kann. Dann hat der Mensch gelernt, oder die Organisation.

In meinem heutigen Blog beginne ich mal mit einer ganz speziellen dieser Triggerfragen. Sie ist sehr persönlich und geeignet, Selbstverständnisse zu erschüttern. Wer das nicht riskieren möchte, sollte diesen Blogbeitrag nicht lesen. Aber sie gibt eben auch die Möglichkeit, sich in einem ganz anderen Licht zu sehen, und dann hätte die Coronakrise ja schon mal etwas Positives gebracht.

transformare bedeutet umformen, verwandeln. Das kann zunächst einmal alles und nichts heißen. Demzufolge wird der Begriff äußerst vielfältig gebraucht. Im Bereich von Wirtschaft und Gesellschaft beobachten wir eine beginnende Beliebigkeit bei seiner Verwendung. Das passiert deshalb, weil direkte Aktivitäten, zum Beispiel die Einführung einer neuen Software oder die Umstellung auf bargeldloses Bezahlen als Transformation bezeichnet wird. Das, was dort im „Vordergrund“ abläuft ist aber nicht die Transformation, sondern eben die Einführung der neuen Software oder von Bezahl-Apps fürs Smartphone – mehr oder weniger technische und organisatorische Aktivitäten. Die Transformation, falls bei diesen beiden Beispielen überhaupt eine stattfindet, läuft dagegen im Hintergrund ab. Sie ändert Verhalten, Gewohnheiten, Denken, Werte, Strukturen, Sinnvorstellungen, Ziele, Geschäftsmodelle, Kräfteverhältnisse zwischen Akteuren und viele andere, sehr grundlegende und weitreichende Punkte. Und in der Coronakrise lassen sich viele solcher Prozesse beobachten.

Kaum jemand macht sich die Mühe, die Leitbilder, Mission Statements, Visionen oder Selbstverständnisse von Unternehmen zu lesen. Wozu auch? Die lesen sich ja (fast) alle gleich. Ganz schlimm wird es, wenn darin ein Wohlverhalten formuliert wird, welches entweder selbstverständlich ist (wir halten uns an Gesetze, kümmern uns um unsere Kunden und Mitarbeiter ...) oder unverbindlich (wir wollen die Besten sein, ganzheitlich-ökologisch ...). 

Es geht aber auch anders, indem Unternehmen den Sinn ihres Daseins ergründen und ihn beschreiben. Darin unterscheiden sie sich dann mitunter erheblich. Das ist spannend, auch weil es nicht nur irgendwo abgeschrieben wird, sondern hart erarbeitet ist. 

Umstellung der Produktionsorganisation auf prozessorientierte Fertigung als wesentliches Element der Zukunftssicherung des Standorts.

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